Freitag, 10. Juni 2011

Von "Soschl-Miiiedia" und dubiosen Kommunikations-Beratern

Durch die Facebook-Seite der Social Media Experten stößt man immer wieder auf anschauliche worst-cases aus der bunten Social Media Welt. Ein Beispiel, was mir die Tränen in die Augen getrieben hat und bei dem ich vor Lachen vom Stuhl gefallen bin, waren die Herren Matthias Brandschwaller und Thorsten Schürzenjäger.

Sie bieten in ihrem "Social Media Elite Club" eine Ausbildung zum zertifizierten Social Media Marketing Profi. Nach eigener Aussage stellt dieser exklusive Club alles bis dato da gewesene in den Schatten. In einem 23-minütigen Interview erklären die beiden Herren im VIP-Raum des Berliner nhow-Hotels (Zitat: "Gestern war hier noch Nick Carter von den Backstreet-Boys") ihr Konzept. Leider ist es seit deren Produktlaunch nicht mehr verfügbar, aber jeder, der sich halbwegs im Social Web auskennt, sah auf den ersten Blick, dass die Herren nichts als hohle Phrasen und heiße Luft dreschen. T3N hat den Auftritt treffen unter der Überschrift "Realsatire" betrachtet ("Wir beantworten hier die am häufig gestelltesten Fragen").

Auch das neue Video, in dem die Herren (mit Schweißfleck unter dem Arm), sich und ihr kompetentes Berater-Team noch einmal eingehend vorstellen, ist Comedy vom feinsten. Am besten gefällt mir Mallorca-Johnny Ralf Schmitz, der den Usern einige "Soschl-Miedia-Affiliate-Taktiken" näher bringen möchte.

" Herzlich Willkommen von Mallorca! Ich bringe Ihnen "Soschl-Miedia-Affiliate-Taktiken" näher!"

Interessant ist auch, wie die Betreiber dieses exklusiven Clubs mit kritischen Kommentaren auf Ihrer Facebook-Seite umgehen. Mein Account wurde leider umgehend auf die Ignore-Liste gesetzt, weitere User wurden gesperrt und einige Beiträge wurden gelöscht, wodurch die Herren eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass sie nichts von ihrem Handwerk verstehen. Anbei ein kleiner Ausschnitt der recht amüsanten Diskussion. Den kompletten Dialog gibt es hier. Meine Mit-Diskutantin Sonya Greye hat sich dem Erfolgsmodell auch in ihrem Blog zugewendet.

Für eine ausgesprochene Seriösität spricht auch das verlockende Angebot auf der Website, welches einen Sonderpreis von 597 € anpreist, jedoch nur für die kommenden 12 Minuten (welches durch eine heruntertickende Uhr symbolisiert wird). Danach muss der Unwissende leider 100 € mehr zahlen.
Bleibt zu hoffen, dass sich nur wenige bis gar keine Unwissenden finden, die ihr Geld solchen worst-practice-Beispielen in den Rachen werfen.

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