Mittwoch, 28. März 2012

Negative Campaigning im Social Web

Heute bin ich auf ein recht hirnloses Beispiel von "negative campaigning" im Social Web gestoßen. Die Ruhrbarone machten gestern in einem Artikel auf die Facebook Kampagne Weniger Kraft aufmerksam.
Dort wird Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einer infantilen Art und Weise schlecht gemacht. Entsprechend ist das Echo in den Kommentaren der Seite. Von der CDU NRW gibt es bislang keine Stellungnahme. Mittlerweile hat sich jedoch eine Werbeagentur als Initiator zu erkennen gegeben. Die Motivation hinter diesem "ehrenamtlichen Engagement" sei rein privater Natur.

Die Agentur sitzt in Rheinland-Pfalz, Wiesbaden und Berlin. Da stellt sich natürlich die Frage, warum sie sich so stark für die nordrhein-westfälische Landespolitik einsetzen. Sie handelten ohne Auftraggeber, so die Agentur. Im Kundenstamm auf ihrer Homepage taucht auch keine CDU auf. Wenn man allerdings im Google-Cache danach sucht...taucht sie auf.
Mittlerweile haben mehrere Onlinequellen mit großen Reichweiten das Thema aufgegriffen, u.a. Thomas Knüwer und Meedia. Wer auch immer der Auftraggeber war oder ob die Kampagne privat initiiert war - sie war ein ganz tiefer Griff ins kommunikative Klo. Die Jungs der Werbeagentur sind wohl die aggressiven Netzvandalen, von denen Norbert Lammert immer spricht.

Freitag, 20. Januar 2012

Rest in peace - Sarah Burke

Und schon wieder erwischt es eine der Guten! Sarah Burke, kanadische Freestyle-Legende, lag nach einem Trainingssturz in der Pipe neun Tage im Koma und ist gestern verstorben. Rest in peace Sarah!

Donnerstag, 24. November 2011

Vom unterschiedlichen Umgang mit Shitstorms

Über verschiedene Hauptsponsoren de Fußball-Europameisterschaft brach in den letzten Tagen ein Shitstorm herein. Hintergrund ist das unmenschliche Vorgehen des Gastgeberlandes Ukraine mit Straßenhunden. Für mich als Wissenschaftler interessant ist der unterschiedliche Umgang mit Kritik der verschiedenen Sponsoren - was ich am Beispiel Adidas und Continental zeigen möchte.
Continental reagierte relativ schnell auf die massiven Proteste, die sich auf deren Facebookseite zeigten. Sie zeigten Verständnis, lieferten Informationen und nahmen sich der Kritik an. Gleichzeitig wurden offizielle Stellen der Ukraine kontaktiert und aufgefordert, sich zu dem Vorgehen zu äußern.
Generell wurde dieses relativ schnelle Vorgehen durch die User gut aufgenommen. Während Adidas und McDonalds sich zunächst darauf beschränkten, Kommentare zu löschen bzw. gar nicht auf die Kritik zu reagieren, wurde das Thema durch Continental ernst genommen und der offene Dialog gesucht. Ein Lob an meinen ehemaligen Arbeitgeber. Gleichzeitig wurde darauf verwiesen, dass man weitere Informationen liefern werde, sobald sich Neuigkeiten ergeben. Adidas hingegen versuchte sich zunächst in der Vogel-Strauß-Taktik - abwarten, nicht reagieren, nicht kommunizieren.
Nachdem offizielle Stellen zwischenzeitlich Tiertötungen untersagt hatte, postete Continental umgehend einen Handelsblatt-Artikel und versorgte die Community mit weiteren Informationen. Ob das Verbot der Tiertötungen nun durch die Anfrage von Continental verursacht wurde, oder eine andere Ursache hatte, ist unerheblich. Durch das proaktive Handeln von Conti, sich für die Sache einzusetzen, kam es ihnen kommunikativ zu Gute, was sich in weiteren positiven Nutzer-Kommentaren niederschlug.
Mittlerweile hatte auch Adidas bemerkt, dass ein Nicht-kommunizieren nicht gut ankommt, und Stellung zur Sache bezogen. Leider viel zu spät - so dass in einer Vielzahl an Online-Artikeln (bspw. hier, hier und hier) der Shitstorm primär am Beispiel Adidas behandelt wird - Conti hingegen wird stellenweise, so auch in meinem Artikel, als Positiv-Beispiel angeführt.
Ein weiterer kleiner Randaspekt, der mir aufgefallen ist, betrifft die Diskussionsbereitschaft der Nutzer. Bevor eine Reaktion der Unternehmen kam glichen sich die meisten Posts - so wurden sie meist per copy-and-paste durch Nutzer erstellt, ohne wirklich inhaltlich neues zu posten. Das Resultat waren ellenlange Pinnwandeinträge ohne neue inhaltliche Substanz. Conti behielt sich vor, diese Art von "Spam" zu löschen, gleichzeitig aber - und das war wichtig- darauf hinzuweisen, einen offenen Dialog zu suchen, in dem auf einer inhaltlichen Ebene diskutiert werden kann. Diese werde durch dieses Vorgehen erst ermöglicht. Auch das kam gut an.
Conti 1 - Adidas 0. Es freut mich insbesondere, da ich ja einige Zeit für Conti in der externen Kommunikation tätig war. Noch vor ein paar Monaten hatte ich in einem anderen Blog-Beitrag die Social Media-Aktivitäten von Conti kritisiert. Lernbereitschaft ist aber offensichtlich vorhanden. Bravo Conti!

Freitag, 21. Oktober 2011

Flashmob an Uni Mannheim

Durch den Kommoguntia-Blog unserer Studenten bin ich eben auf ein Video aufmerksam geworden. Der CDU-nahe RCDS der Uni Mannheim hat in einer VWL-Vorlesung einen "We-will-rock-you"-Flashmob gestartet. Nettes Video zum Semesterstart am kommenden Montag!
Meines Erachtens eine angemessene Reaktion des Profs. Er ist Hochschuldozent und kein Kindergärtner, zumal es nicht um höhere Ziele ging, sondern eine plumpe PR-Inszenierung des RCDS. Mein Lieblingskommentar des Profs war im Übrigen: "Und wenn der verfickte RCDS..."

Dienstag, 13. September 2011

Music tip - Foster the people

Nachdem MTV ja bekanntlicherweise die Segel gestrichen hat und mit der Umstellung auf Paid Content den unweigerlichen Weg in den Ruin gegangen ist - gibt es wenig bis keine Musik mehr im Fernsehen zu sehen, wobei dort ja ohnehin fast nur noch Serien liefen.

Was waren das für Zeiten, als Jedermann über bahnbrechende Musikvideos sprach: Thriller (Michael Jackson), bitter sweet symphony (The Verve) oder Here it goes (OK Go) sind nur einige Beispiele. Zwar bietet das Netz Alternativen wie beispielsweise Tape.tv - jedoch bot die Fernsehlandschaft bislang wenig bis keine Alternativen. Über Astra empfängt man den österreichischen Sender Go.tv, der mich bislang wirklich überzeugt. Gestern bin ich dort auf Foster the people gestoßen - I like!