Montag, 25. Mai 2009

....und dann kam Fjööööörtooooooft!

Die Bundesliga-Saison ist beendet. Die seelenlose Truppe von Herrn Winterkorn ist Meister, der fette Wurstfabrikant von der Isar muss sich mit dem Vizetitel begnügen und bei der Eintracht geht nach einer durchwachsenen Saison mit dem Ausscheiden von Funkel eine Ära zu Ende. Lief nicht unbedingt nach meinem Geschmack! Ein Grund mehr, sich an glücklichere Tage zu erinnern, nähert sich doch am 29. Mai das 10-jährige Jubiläum eines der schönsten Tage meines Lebens...
Es war der heißeste Tag des Jahres, als sieben Jungs in Königstein beschlossen, dem unsterblichen Norweger bei diesem Herzschlag-Finale im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ihrer Ehre zu erweisen: Nackter Oberkörper....eine Seite rot...die andere Seite schwarz...das selbe im Gesicht...und in großen, weißen Lettern JAN-AAGE auf der Plauze! Die Farbe war in der Gluthitze recht schnell getrocknet und bekam Risse. An Sonnencreme hatte keiner gedacht. Gut gelaunt und feucht-fröhlich zogen die Jungs ins alt-ehrwürdige Waldstadion.
0:0 zur Pause...kein großes Spiel...trotzdem spürte jeder die knisternde Stimmung. Kurz nach der Pause - der China-Kracher Chen Yang schießt den Führungstreffer für die SGE. Der Kessel steht Kopf. In der 68. Minute die Ernüchterung - Schjönberg erzielt per Foulelfmeter den Ausgleich für die Lauterer, bei denen es immerhin um die Champions-league-Quali geht. Ein Schlag in den Bauch...doch die Adler, angepeitscht von nahezu 60.000 Fans stecken in glühender Mittagshitze nicht auf. Keine 2 Minuten später erzielt Sobo die erneute Führung. Wie steht es in Nürnberg? Heimspiel gegen Freiburg, wenn sie einen Punkt holen, ist der Club durch und die Eintracht muss den harten Gang in Liga 2 antreten.
Doch das Team von Jörg-Berger, getragen von einer spielerischen Euphorie legt nach. 80. Minute - Marco Gebhardt überlistet seinen Gegenspieler mit einem gepflegten Hackentrick und vollstreckt. 2 Minuten später erhöht Schnicks auf 4:1. Die Transistor-Radios glühen...Freiburg führt zwar 2:0 beim Club, doch Nikel erzielt den Anschlusstreffer....es wird knapp. Die Eintracht braucht noch einen Treffer. Im Mittelfeld spielt Christoph Westerthaler den Ball zu Fjörtoft - unser Norweger, unser Königsteiner, Bastis Nachbar...sein Vorname auf unseren mit Bier gefüllten Bäuchen...Er läuft alleine auf Lauterns Andi Reinke zu, macht einen Übersteiger und macht sich durch sein 5:1 in Frankfurt unsterblich. Der Radiokommentator ruft: "Kalt wie eine Hundeschnauze!"
Die Szenen nach dem Abpfiff sind unglaublich. Alle stürmen das Feld. Fjörtoft wird später über Coach Jörg Berger sagen: "Er hätte sogar die Titanic gerettet!" Was bleibt ist die Erinnerung an eins meiner schönsten Erlebnisse in einem Fußball-Stadion und ein Sonnenbrand, der noch 2 Wochen später höllisch geschmerzt hat!

2 Kommentare:

simon hat gesagt…

auch wenn ich kein adlerfreund bin: ERGREIFEND! deswegen is fussball auch so geil!

jo hat gesagt…

dass das der schönste tag in deinem leben war (und vermutlich immer bleiben wird) wusste ich schon. ich kannte auch die story schon, mindestens zweimal von dir gehört. trotzdem lässt mir die darstellung dieses erlebnisses einen schauer über den rücken laufen. fanleben pur! erstklassig!